Joh.14,1-2

Alapige: 

Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubet an Gott, glaubet auch an mich. 2 Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, würde ich es euch gesagt haben; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Joh.14,1-2

Időpont: 
vasárnap, 2011, április 10 - 02:00

Liebe Gemeinde,
es kam ein Mal in Indien ein Schüler zu seinem Meister und frage ihn: Meister, wieviele Götter gibt es eigentlich? – der Meister antwortete: Es gibt 330 Millionen Götter. das fragte der Schüler nochmal: Aber wieviele Götrer gibt es wirklich? – Nun, es sind drei Götter: einer der alles gemacht hat; einer der aller erhält/bewahrt; und einer der alles verändert und Neues schafft. Aber Meister, wieviele Götter gibt es in Wirklichkeit? – nun, in Wirklichkeit gibt es nur einen Gott, aber er zeigt in 330 Millionen Gestalten.
Eine Woche lang waren wir mit der Gemeindejugend in Berlin und haben uns mit anderen Religionen beschäftigt. Sie haben die Bilder schon gesehen: wir waren in Kirchen, in einer Synagoge, einer Moschee, einem Hindutempel und einem buddhistischen Tempel. Wir haben mit Menschen gesprochen, die anderen Religionen angehören, wir haben sogar einen fremden Gottesdienst besucht. Manches war sehr fremd, wie im Hindutempel, wo wir auch die Sprache nicht verstanden haben, anderes war uns sehr ähnlich, wie in der Synagoge. In der Moschee wurden wir von einer jungen Ungarin geführt, Niki, sie früher katholisch gewesen war, dann aber im Islam viele Antworten auf ihre Fragen gefunden hat. Sie hat uns sehr beeindruckt / positiv überrascht. Im buddhistischen Tempel ging es um tiefe und wichtige Lebensfragen, auch das hat einige von uns sehr beeindruckt. Am Ende sagte eine Teilnehmerin: „Ich könnte mir jetzt vorstellen, jüdisch zu werden, ich könnte mir auch den Islam gut vorstellen, am besten war der Buddhismus – aber keine Angst, Misi, ich blaibe evangelisch.“
Ich glaube, daß die eine gute und vorbildliche Haltung anderen Religionen gegenüber ist: neugierig zu auf die anderen zu sein, von den anderen zu lernen, das Gemeinsame zu suchen und nicht das Trennende – und dabei beim eigenen Glauben zu bleiben.
Wir teilen mit allen Religionen der Welt die Sehnsucht nach Gott und einem besseren Leben, wir sind mit allen Gläubigen auf der Suche nach Antworten auf unsere Lebensfragen. Wir glauben gemeinsam an eine Welt, die mehr ist als das, was wir sehen können. Und nur gemeinsam werden wir die Probleme in dieser Welt lösen können. Ganz egal, wie die Menschen in anderen Ländern und Religionen ihren Gott nennen, es gibt am Ende doch nur einen Gott.
Als Christen sind wir besonders zwei Religionen sehr nahe: dem Islam und dem Judentum. gemeinsam glauben wir an den einen Gott Abrahams, der die Welt erschaffen hat, der uns zu uns durch die Propheten gesprochen hat, und der die Welt erlösen will.
Am meisten teilen wir mit unseren jüdischen Geschwistern: wir haben das Alte Testament gemeinsam, Moses und die Propheten. Wir beten die gleichen Psalmen. Jesus Christus, unser Herr, war Jude. Er hat im jüdischen Tempel in Jerusalem gebet, er ging zur Synagoge in den Gottesdienst, hat die jüdischen Feste gefeiert. Wenn wir nachher das Abendmahl feiern, so erinnern wir damit an das jüdische Passahmahl. Jesus war Jude, ebenso alle Apostel, auch Petrus und Paulus. keiner von ihnen wurde je christlich getauft. Jesus sagt: „ Az én Atyám házában sok hajlék van “ – und ich glaube, daß er damit nicht nur die Christen meint.
Als Christen bekennen wir, daß Jesus Gottes Sohn ist und unser Retter – das unterscheidet uns von allen anderen Religionen. Nur durch Christus, so sagt es unser Glaube, können wir gerettet werden. Im Johannesevangelium (Jn 14,6) sagt er von sich: Én vagyok az út, az igazság és az élet; senki sem mehet az Atyához, csakis énáltalam.
Ja, der Weg zum Vater (!) führt nur über Jesus. Denn der ferne Gott, den alle Religionen suchen, ist für uns durch Christus zum Vater geworden. Weil Christus unser Bruder ist, sind wir alle Geschwister und wir dürfen Gott wie einen Vater ansprechen, ganz direkt: Vater unser im Himmel! – das gibt es in keiner anderen Religion, dort bleibt Gott immer ein Stück weit fern: als Schöpfer und Herrscher, als gerechter aber strenger Richter, als rätselhaftes Geheimnis.
Es gibt viele Wege, Gott zu suchen – das sind die Religionen. Manche sind uns fremd. Aber ich bin mir sicher, daß sich Christus nicht nur mit den Christen beschäftigt, sondern daß er alle Menschen liebt und erretten will. Ich glaube, daß sich Christus auch den Menschen anderer Religionen zeigt, daß er auch in ihrem Leben wirkt – auch wenn sie ihn nicht unter dem Namen Jesus kennen. Wir dürfen darüber nicht urteilen.
Unsere Aufgabe als Christen ist es, von unserem Glauben zu erzählen und durch unser Leben anderen die Liebe Gottes nahezubringen. Aber immer so, daß wir die anderen respektieren und ihren Glauben, ihre Kultur, ihre Lebensweise ernst nehmen und wertschätzen.
Denn es gibt nur einen Gott und alle Menschen sind seine Kinder, wir sind alle Geschwister.
Amen.